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Fortsetzung Lesen7
Ein Leseflüssigkeitstraining[1] kann gezielt im Deutsch- oder jedem anderen Unterricht erfolgen, in dem Texte gelesen werden. Außerdem ist das Verfahren im Rahmen additiver Förderung einsetzbar und läuft folgendermaßen ab:
Lautlesetandems durchführen
Vorbereitung:
Durchführung:
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Im Rahmen des Projekts BiSS wurde eine kurze erklärende Broschüre entwickelt[2], die sich für eine erste Beschäftigung mit dem Thema sehr gut eignet. Eine Anleitung kann unten auf dieser Seite heruntergeladen werden.
Anleitungen, Kopiervorlagen, Texte und Lautleseprotokolle zur individuellen Diagnose bieten Rosebrock/Nix[3], weitere Anleitungen sowie hilfreiche Videos finden sich auf der Seite von Beate Leßmann. Für die Durchführung können außerdem umfangreiche Materialien des LISUM Berlin/Brandenburg genutzt werden. Diese enthalten auch zahlreiche Texte. Wer im Leseflüssigkeitstraining lieber aktuelle Texte mit den Schülerinnen und Schülern lesen möchte, kann auch die Nachrichtentexte der Seite Antolin nutzen. Hier gibt es unter „Nachrichten“ zu aktuellen Themen leicht verständliche Texte für unterschiedliche Altersstufen, die zum Einsatz im Leseflüssigkeitstraining und bei Interesse auch für die anschließende inhaltliche Thematisierung sehr geeignet sind.
Zur Einteilung der Tandems können sowohl standardisierte (kostenpflichtige) Tests wie das aussagekräftige Salzburger Lesescreening (SLS), der Lesegeschwindigkeits- und Verständnistext für die Klassen 5-12 (LGVT) oder kostenlos für die Klasse 1-4 der Stolperwörterlesetest (STOLLE) verwendet werden (dieser funktioniert auch für höhere Klassen). Möglich ist aber auch die eigenständige Testung mit Zeitvorgabe anhand von Texten von Rosebrock/Nix[4] oder auch eigener Texte.
Lautlese-Routinen zum Training der Leseflüssigkeit
Wenn Lehrkräfte im Unterricht aller Fächer unbekannte Texte gemeinsam lesen möchten, sollte dies niemals (!) unvorbereitet im Reih-um-Verfahren in der gesamten Klasse geschehen. Das ist überfordernd und frustrierend für die Lesenden, oft unverständlich für die Zuhörenden und dient weder dem Leseverstehen noch stellt es ein Training der Leseflüssigkeit dar. Stattdessen können bei Bedarf auch im Fachunterricht Lautlese-Routinen zum Training der Leseflüssigkeit entwickelt werden (Lernen am Modell):
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Durch die Wiederholung werden sowohl Leseflüssigkeit als auch Textverständnis trainiert.
Eine kürzere und einfachere Form der Lautleseroutine kann bei jedem Arbeitsauftrag und kurzen Texten (wie sie oft in Lehrbüchern als Einführung in ein Thema stehen) etabliert werden:
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Literatur:
- Rosebrock, Cornelia, Nix, Daniel, Leseflüssigkeit fördern, Seelze, 2017
- Hollbach, Hans-Werner, Training der Leseflüssigkeit, Mildenberger 2012
Links:
- https://www.testzentrale.de/ (Für das Salzburger Lesescreening, LGVT)
- https://www.uni-potsdam.de/de/gsp-deutsch/forschung/stolle (für Stolperwörterlesetest)
- Materialpakete Leseflüssigkeit vom LISUM in der Schulanfangsphase:
https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/lautlesetraining-startpaket-saph - Projekte zur Leseflüssigkeit vom LISUM Berlin/Brandenburg:
https://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/lautlesetraining-kuckuck-krake-k
[1] Siehe dazu: Rosebrock/Nix, Leseflüssigkeit fördern: Lautleseverfahren für die Primar- und Sekundarstufe, Seelze 2017
[2] „Gemeinsam fit im Lesen – Lautlese-Tandems im Schulunterricht“, auch online: http://www.biss-sprachbildung.de/pdf/BiSS-Broschuere-Schule.pdf
[3] Rosebrock/Nix (2017), S. 149ff
[4] Rosebrock/Nix (2011)