Ein erster Schritt hin zu einem wertschätzenden und die Einzelperson in ihrer sprachlichen Vielfalt ernst nehmenden Umgang mit Mehrsprachigkeit besteht darin, die unterschiedlichen Sprachen, die in der Klasse bzw. in der Schule vertreten sind, sichtbar zu machen. Sprachtabellen, Sprachporträts, Sprachcollagen und mehrsprachige Begrüßungsformeln können Auskunft über die in einer Klasse gesprochenen Sprachen geben; auch beim Lesen, Schreiben, bei der Sprachbetrachtung sowie bei Spielen können die Sprachkenntnisse der Schülerinnen und Schüler einbezogen werden – durch mehrsprachige Lektüre und Spiele oder durch Schreibaufträge, die darauf abzielen, Texte in zwei Sprachen zu verfassen.
Eine Vielzahl von Vorschlägen bietet das Buch „Sprachenvielfalt als Chance“ von Basil Schader (2012), aus dem im Folgenden eine kleine Auswahl exemplarisch dargestellt wird.
Mehrsprachigkeit sichtbar machen
Methode
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Möglicher Arbeitsauftrag
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Didaktische Hinweise
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Sprachtabelle/
Sprachenwand[1]
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Interviewt euch zu folgenden Fragen:
- Welche Sprachen oder Dialekte sprichst du zu Hause?
- Welche Sprache sprichst/verstehst du noch?
- (Welche Sprachen sprechen deine Eltern/Großeltern?)
Notiert den Namen und die Antworten
eures Partners/eurer Partnerin auf einem Zettel und
gestaltet ihn schön.
Wir werden diese Zettel anschließend aufhängen.
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Schader bezeichnet die Sprachtabelle
mit der Übersicht aller in einer Klasse
gesprochenen Sprachen als „Minimal
Standard“ (Schader 2012, S. 109, ff.) zur
Orientierung und als Ausgangspunkt für
weitere Schulprojekte.
Eine Sprachenwand ist dann sozusagen
die Ausbaustufe davon.
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Mehrsprachige Begrüßung in
der Schule/im
Klassenzimmer[2]
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Gestalte eine Sprachblase mit einer
Begrüßung wie z.B. „Willkommen“
oder „Guten Tag“ in deiner Sprache.
Notiere den Namen der Sprache am
Rand der Sprechblase.
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Bewusstmachung und Wertschätzung
von vorhandener Mehrsprachigkeit im
Schulraum
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Sprachbiographie[3]
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Die Schülerinnen und Schüler erhalten die Umrisse einer
Person.
Bitte malt die Sprachen, die ihr sprecht/gelernt habt, an die
Körperteile, die ihr mit diesen Sprachen verbindet.
Sucht Farben aus, die zu den Sprachen passen.
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Hier wird die emotionale Bedeutung
einer Sprache sehr deutlich. Die
Schülerinnen und Schüler malen die
Umrisse aus, beschriften sie und schreiben einen Begleittext oder stellen
sie mündlich vor.
Zur Einführung dient ein Gespräch
und/oder ein Beispiel.
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Sprachcollage[4]
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Gestaltet in eurer Gruppe eine Collage zu dem Wort
Blume/Liebe/…
- Notiert das Wort/die Wendung in möglichst vielen Sprachen und Dialekten
- Gestaltet ein Plakat mit diesen Wörtern/Wendungen.
- Nutzt unterschiedliche Farben und Schriftgrößen
- Ihr könnt auch dazu malen oder ausgeschnittene Bilder aufkleben.
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Die Gruppen sollten gemischtsprachig
zusammengesetzt werden. In der
Gruppenarbeit gehen Sprachbegegnung
und soziales Lernen Hand in Hand.
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Literatur
- Schader, Basil, Sprachenvielfalt als Chance, Zürich 2012
Links
[1] Schader, Basil, Sprachenvielfalt als Chance, Zürich 2012, S. 109 bzw. S. 130
[2] ebd. S. 116
[3] ebd. S. 125
[4] ebd., S. 132