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Tool 49: Glossare und Lernkarteien anlegen

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Bild: SenBJF

Grundlage für das Memorieren und selbständige Übern des neu eingeführten Wortschatzes durch die Schülerinnen und Schüler ist eine systematische Dokumentation. Diese kann als Glossar in Listenform im Hefter des jeweiligen Fachs erfolgen oder auf Karten, die in einer Lernkartei  gesammelt werden. Dabei sollten die neuen Wörter in einem thematischen Zusammenhang gelernt werden –  also  z.B. rund um das Thema „Mittelalter“ oder „Naturkatastrophen“. Dadurch wird das Behalten wesentlich gefördert.

 

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Tool 49, Fortsetzung

 

Glossar und Lernwörtertabelle

 

Schülerinnen und Schüler können Glossare mit verschiedenen Spalten anlegen[1]:

 

Wörter und Wendungen

Beispielsatz

Merkhilfe

die Flut, -en

 

Die Flut überschwemmte das Dorf.

Flut ≠ Ebbe

unter Wasser stehen, stand,
hat gestanden

Alle Menschen mussten ihre Häuser verlassen, da sie unter Wasser standen.

 

 

  • Spalte 1: Nomen werden mit Artikel und Pluralformen notiert; starke Verben mit Perfekt und Präteritum.
  • Spalte 2: Ein Beispielsatz gibt eine Kontextualisierung und erleichtert das Lernen.
  • Spalte 3: Hier können die Schülerinnen und Schüler eine Übersetzung in eine weitere Sprache oder eine kurze eigene Erklärung notieren bzw. eine Skizze anfertigen.

 

Für nachhaltiges Wortschatztraining (nicht nur zur Anwendung in einer Klassenarbeit oder einem Test) kann das Glossar, angelehnt an die sehr gut geeigneten Lernwörtertabellen nach Nodari[2] , um eine vierte Spalte erweitert werden:

 

Wörter und Wendungen

Beispielsatz

Merkhilfe

Wortschatztraining

die Flut, -en

 

Die Flut überschwemmte das Dorf.

Flut ≠ Ebbe

--------------überschwemmte das Dorf.

unter Wasser stehen, stand,
hat gestanden

Alle Menschen mussten ihre Häuser verlassen, da sie unter Wasser standen.

 

Alle  Menschen mussten ihre Häuser verlassen, da sie_________________

 

  • Spalte 4: Die vierte Spalte wird abgeknickt zum Lernen genutzt. Die Schülerinnen und Schüler können entweder allein oder im Tandem üben und sich gegenseitig abfragen und kontrollieren.

 

 

Lernkartei

Wenn die Schülerinnen und Schüler mit Lernkarteien arbeiten, üben sie jedes Wort mindestens fünfmal, bis es im letzten Kasten angelangt und damit auch im Langzeitgedächtnis verankert ist. Ein solches Vorgehen kann natürlich auch digital mithilfe von kostenlosen Apps wie z.B. „Phase 6“[3] erfolgen. Die Wörter wandern jeweils ein Fach weiter, wenn sie gewusst werden. Bei Fehlern geht die Karte wieder in das erste Fach zurück. Geübt werden kann allein oder zu weit. Die Karten werden folgendermaßen beschrieben:

 

Vorderseite:  Wort oder Wendung

 

 

 

 

 

die Flut, -en

 

 

 

Rückseite: Erklärung ohne das betreffende Wort oder Beispielsatz mit Lücke, ggf. Merkhilfe, Zeichnung, Übersetzung in Erstsprache…

 

 

________________

 

überschwemmte das Dorf

 

 

Lernkartei im Karteikasten[4]

 

Literatur:

  • Nodari, C./Steinmann, C., Fachdingsda, Fächerorientierter Grundwortschatz für das 5.-9. Schuljahr, Buchs: Lehrmittelverlag des Kantons Aargau, 2008
  • Ulrich, Winfried, Wissenschaftliche Grundlagen der Grundlagen im Fachunterricht, in: Sprachsensibler Fachunterricht, Handreichung zur Wortschatzarbeit in den Jahrgangsstufen 5-10 unter besonderer Berücksichtigung der Fachsprachen, LISUM Berlin-Brandenburg, Ludwigsfelde-Struveshof 2011 – hier online

 

Links:

 


[1] Siehe dazu: Nodari/Steinmann (2008), S. 37 ff.

[2] Nodari/Neugebauer (2016), S. 112

[3] https://www.phase-6.de/

[4] http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/Lernkartei.gif; verwendet in http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/LERNTECHNIK/Lernkartei.shtml